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Eine einfache Erklärung des Web 3.0

Das Web 3.0 (auch kurz Web3 genannt) steht für einen neuen Trend im kommerziellen Internet, das auf der Blockchain-Technologie basiert und spezifische Methoden, wie Dezentralisierung und die Token-basierte Wirtschaft, beinhaltet. Die Strukturen und Anwendungen aus dem Web1 und Web2 bilden dabei die Grundlagen für das Web3. In den frühen 1990er Jahren bestand das Internet als das Web1 aus einem Geflecht statischer Webseiten, aus denen sich die Nutzer lediglich Informationen entnehmen konnten. Mit der innovativen Weiterentwicklung von Plattformen, wie HTML5, JavaScript und CSS3 in den 2000er Jahren, entstanden dynamische Webseiten, bei denen die Interaktionen der Nutzer im Vordergrund stehen. Aus dem Web1 wurde somit nach und nach das Web2. Sofern die Nutzer nun eigene Informationen zur Verfügung stellen, ermöglichen sie erst die Funktionalität der darauf basierenden Web-Anwendungen. Dadurch sind die Web2-User nicht mehr nur Konsumenten, sondern auch das Produkt der Internet-Dienstleister. Indem die User nun zum Beispiel per WhatsApp kommunizieren, bei Amazon einkaufen und die Waren via PayPal oder Online-Banking bezahlen können, hat das Web2 die Bequemlichkeit der User signifikant gesteigert. Allerdings sind damit auch neue Herausforderungen entstanden. Denn, weil das Web2 auf einer Server-Client-Struktur basiert, haben darauf zentralisierte Privatunternehmen die volle Kontrolle über die Nutzer-Daten. Derartige Konzerne bekommen somit auch Zugriff auf das Banken und -Finanzsystem. Um diese enorme Monopolmacht zu brechen, hat sich das Web3 dieser Herausforderung gestellt. Das Hauptziel ist dabei, die zentralisierte Server-Client-Infrastruktur durch verteilte Ledger zu ersetzen. Deren häufigste Ausprägung ist die Blockchain-Technologie. Damit werden alle Daten über ein dezentrales Computernetzwerk gestreut. Die intermediären zentralen Kontrollinstanzen verlieren dadurch ihren Einfluss. Das Web3 ist somit ganz darauf ausgerichtet, die Datenhoheit und Eigentumsrechte an die Nutzer zurückzuführen.

Herausforderungen und Ausblicke des Web 3.0

Das Web3 befindet sich noch in den „Kinderschuhen“ und muss bedeutsame Herausforderungen meistern. Zum einen ist die Geschwindigkeit der Datenübertragung noch wesentlich zu langsam. Beispielsweise ist eine Überweisung über das Web2 basierte Visa-Netzwerk wesentlich schneller als bei einer Web3 basierten Bitcoin-Transaktion. Des Weiteren muss die Dezentralität noch kritisch betrachtet werden. Denn das Web3 ist von der Intrastruktur des Web2 noch stark abhängig. Für die Umsetzung der Vision eines praxistauglichen dezentralen Web3 müssen noch entscheidende innovative Strukturen und Abläufe geschaffen werden. Mittelfristig ist es recht wahrscheinlich, dass dezentralisierte Protokolle neben zentralisierten Plattformen existieren, diese aber immer mehr Marktanteile gewinnen. So, wie der Übergang vom Web1 zum Web2 ein schleichender Innovationsprozess war, wird sich auch die Herausbildung des Web3 darstellen. Auch dabei werden sich nur diejenigen Technologien und Geschäftsmodelle durchsetzen, die sich den jeweils anderen als überlegen zeigen.

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